Kaum sind die ersten warmen Sonnenstrahlen zu bemerken, recken auch schon die ersten floralen Frühlingsboten ihre Blüten aus dem Boden. In diesem Fallen der Winterling (Eranthis hiemalis L.) aus der Familie der Hahnenfußgewächse. Ab etwa der 2. Hälfte des 16. Jahrhunderts begann die Verwendung des Winterlings als Zierpflanze im Garten. Aus Kräuterbüchern weiß man, dass er bereits 1588 von Joachim Camerarius in dessen Garten in Nürnberg kultiviert wurde. Camerarius hatte diese Pflanze von einer Italienreise mitgebracht. In den ersten drei Jahrzehnten des 17. Jahrhunderts wurde der Winterling in den Pflanzenverzeichnissen diverser Gärten aufgeführt. Populär wurde die Pflanze, als gegen Ende des 18. Jahrhunderts die Landschaftsparks aus England in Mode kamen. Der Winterling eignete sich gut für die Verpflanzung in weitläufigen Wiesen. Die Zierpflanze verwilderte aus Parkanlagen, in klimatisch begünstigten Gebieten breitete sie sich nachfolgend stark aus und ist heute gern gesehener Blickpunkt im spätwinterlichem Garten, der den Frühling ankündigt.
Bildquellen
- 20150221_115951_(640_x_480): Christian Patzl