Ein Kompost gehört eigentlich in jeden Garten – selbst in einen relativ kleinen. Wer keinen Kompost im Garten hat, verdient nicht wirklich „Gärtner“ genannt zu werden oder ein echter „Gartler“ zu sein. Denn man entsorgt mit der Biotonne wertvollen Rohstoff aus eigener Produktion und schenkt den Kommunen, welche nicht selten gutes Geld für die daraus erzeugte Komposterde verlangen, nettes Kapital. Das muss nicht sein, denn ein Platz von ca. 2x 1m2 findet sich sicher in jedem Gärtlein.
Kompost stinkt- eigentlich nicht …
Das Kompost stinkt wird von mancher Seite als Argument gegen die Aufstellung eines Kompostcontainers vorgebracht. Dies kann ich aus langjähriger Erfahrung nicht teilen. Gras- und kleingehäckselter Grünschnitt geben innerhalb der ersten Stunden einen eher angenehm aromatischen Duft von sich. Zu Stinken fängt ein Kompost nur dann an, wenn er zu viel Wasser abbekommt und dieses nicht abfließen kann – oder wenn eine ausreichende Be- und Durchlüftung nicht gewährleistet ist. Dies kann bei manchen Kunststoffcontaineren der Fall sein, weshalb ich hier für die Holzvarianten plädiere. Wird der Kompost aus Holz mit normal anfallenden Material → Grünschnitt, Bioabfälle aus der Haushaltsküche, etc. beschickt, sind Bedenken bezüglich schlechten Geruchs völlig haltlos. Nur wenn übermäßig viel fetthältige Küchenabfälle oder ähnliches ihren Weg dorthin finden, kann es zu einer Geruchsbelästigung kommen – aber wer macht das schon?
Streut man dann von Zeit zu Zeit auch noch etwas „Schnellkomposter“, meist als Granulat erhältlich, ein, setzt der Umsetzungsprozess sehr schnell ein und schon bald entwickelt sich herrlich krümeliges Substrat und es wimmelt nur so von Destruenten, die den vermeintlichen Abfall zu einem hochwertigem Veredelungsprodukt zersetzten.
Hier noch die wahrscheinlich kostengünstigste Variante im Eigenbau mittels gehobelter Lärchenbretter. Gehobelte Bretter würde ich aus Gründen des Holzschutzes empfehlen. Hier rinnt Wasser und Feuchtigkeit schneller ab und die Standzeit erhöht sich dadurch merklich. Deutlich erkennbar der Abstand zwischen den Brettern, der für eine Ausreichende Luft- und damit Sauerstoffzufuhr für den Umsetzungsprozess sorgt.
Dann nach etwa einem Jahr kann sich der Erfolg sehen lassen. Wir freuen uns über ein schönes dunkles und nahrhaftes Substrat, dass wir unseren Pflanzen zur Verfügung stellen können. Fertig zum Aufstreuen und unterarbeiten. Noch ein Spezialtipp zum Schluss: wer noch weiter in Richtung Nachhaltigkeit gehen möchte, reichert den Kompost mit Holzkohlenstaub und etwas Perlite an und bekommt so ein herrliches Pflanzsubstrat zu einem phantastischen Preis.
Durchwurfsieb und Kompostlade
Damit das Kompostsubstrat dann auch entsprechend fein-krümelig ausgebracht werden kann, empfiehlt sich die abschließende „Bearbeitung“ mit einem Durchwurfsieb. Da mancherorts, besonders bei kleinen Kompostbehältern, wie den oben beschriebenen, aus gehobelten Lärchenbrettern, selten eine feste Unterfläche vorhanden ist, kann noch eine Lade, wie auf dem Bild ersichtlich dazu gebaut werden. Dann muss das Material nicht umständlich aus der Wiese wieder entfernt werden und es bleiben keine unschönen Flecken oder leichte Hügel zurück.
Bildquellen
- 20140801_194654_(1024_x_768): Christian Patzl
- DSC_0261_(1024_x_768): Christian Patzl
- 20140915_173544_(1024_x_768): Christian Patzl
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