Auch wenn es die Besitzer von Mährobotern nicht gerne hören mögen und die Industrie anderes verbreitet, so mehren sich doch die Anzeichen, dass diese kleinen Helferchen dazu beitragen, dass unsere Gärten immer trockener werden. Der Mähroboter versieht oftmals seinen Dienst „ohne Rücksicht auf Verluste“. Einmal hält er durch die ständige Mähaktion den Rasen auf niedriger Höhe. Dies ist vom Besitzer gewünscht, lässt aber andererseits die Bodenerwärmung steigen, da die Sonnenstrahlen mit höherer Intensität bis an die Bodenoberfläche und darüber hinaus in die obersten Bodenschichten vordringen können. Damit geht natürlich eine höhere Verdunstung einher, die zur Austrocknung des Areals führt. Diese beschränkt sich nicht nur unmittelbar auf die eigentliche Fläche. Solche „hot spots“ haben auch Auswirkungen auf benachbarte Flächen bzw. die Flächen einer gesamten Gemeinde oder Region. Es ist eine Frage der Akkumulation. Diese Summierung kleinster Temperaturerhöhungen hat natürlich auch Auswirkungen auf ganze Gebiete. Besonders in den niederschlagsreduzierten Sommern der letzten Jahre, wie wir sie in einigen Regionen Europas erlebt haben, kann dies die Situation der Austrocknung zusätzlich anheizen.

Mähroboter bei der Arbeit

Wie könnte man entgegen wirken, aber dennoch einen gut aussehenden Rasen haben? Nun, die Frage ist nicht einfach zu beantworten. Einmal müsste man das Konzept eines „Englischen Rasens“ hier in Mitteleuropa mit deutlich schon vorhandenen klimatischen Kontinentaleinflüssen radikal überdenken. Weit interessanter wäre ein Konzept, dass eine etwas höheren Pflanzenwuchs bevorzugt. Würde der Rasen, oder in diesem Fall vielleicht schon die Wiese, erst bzw. frühestens dann geschnitten, wenn man deutliche Fußspuren erkennen kann, so wäre dies ein erster Schritt. Kleinstklimatisch wäre es natürlich noch besser, wenn das Gras und seine Beikräuter noch mehr Zeit zum Hochkommen hätten. Wobei sich die Frage stellt, ob wir wirklich ein „Golfplatz-green“ in unseren Gärten brauchen. Zu den meisten Arten der Nutzung macht es nichts aus, wenn die Wiese eine Höhe von 8 – 10 cm hat. Und damit würden wir die Verdunstung und damit die Austrocknung der Landschaft schon sehr hintanhalten. Auch die Einwanderung von einigen Wiesenbeikräutern wie etwa Gänseblümchen (Bellis perennis) u.a. fördern eine ausgeglichenere Struktur, und machen darüber hinaus noch ein schöne Bild.

Bildquellen

  • Gartler: Bildrechte beim Autor
  • DSC_3101_(800_x_600): Bildrechte beim Autor