Diesmal möchte ich auf ein Biotop aufmerksam machen, welches in unseren Breiten noch wenig Beachtung findet und damit natürlich auch noch viel weniger Anhänger. Es geht um einen sogenannten Totholzgarten, in dem alte Bäume bewusst „vermodern“ dürfen. Wie so viele Gartenideen, so stammt auch diese aus England und wird normaler Weise eher in großen Gartenanlagen praktiziert. Aber warum sollte dies für einen Hausgarten nicht möglich sein? Es ist ja nur eine Frage der Größe – oder?
Für Tausende von Insekten und andere wirbellose Tiere, für Pilze, Flechten, Moose und Algen ist Totholz Lebensraum und Nahrungsquelle zugleich. Aufgrund der bis vor wenigen Jahren üblichen forstlichen Intensivnutzung ist Totholz in unseren Wäldern selten geworden – von Gärten ganz zu schweigen. Viele Lebewesen, die auf Totholz als Lebensraum angewiesen sind, sind daher vom Aussterben bedroht. Von den wahrscheinlich mehr als 6000 Käferarten in unserem Land bewohnen ca. 13oo Holz und viele davon brauchen bereits abgestorbene Bäume. Neben Insekten und Pilzen finden sich jedoch auch viele Vögel, Eidechsen, Igel oder auch Blindschleichen in einem Totholzgarten. Der Totholzgarten ist daher nicht nur wertvoll für die Lebewesen, die ihn bewohnen. Er ist auch ein lohnendes Ziel, wenn man einen erlebnisreichen Gartenbereich gestalten will. Lesen Sie weiter